„Die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Aussehens nimmt zu. Während manchen Menschen Hilfe und Schutz vorbehaltlos gewährt wird, werden andere zurückgewiesen oder abgeschoben in vermeintlich sichere Kriegsländer“, mahnt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), anlässlich des Internationalen Tags gegen Rassismus. Bekir Altaş weiter:
„Am Internationalen Tag gegen Rassismus werden Menschen an europäischen Außengrenzen aufgrund ihrer Herkunft und ihres Aussehens Opfer rassistischer Auslese. Gleichzeitig feiert sich Europa dieser Tage selbst aufgrund der lobenswerten Aufnahme- und Hilfsbereitschaft für Geflüchtete aus der Ukraine. Zugleich werden Menschen jedoch, die aus denselben Gründen und Umständen fliehen, an Grenzen zurückgewiesen und ihren elementarsten Menschenrechten beraubt.
Gleiches gilt für die Menschen, die seit vielen Jahren an den europäischen Außengrenzen darauf warten, aufgenommen zu werden. Sie harren in nachweislich menschenunwürdigen Zuständen in Flüchtlingslagern aus, erfrieren an EU-Grenzen aufgrund eisiger Temperaturen, sterben an Krankheiten, weil sie keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben oder sie schaffen es erst gar nicht bis nach Europa, weil sie mangels europäischer Seenotrettungsmission im Mittelmeer ertrinken.
Wir werden Zeugen, wie Menschen in Klassen eingeteilt werden. Manchen wird das Recht auf Leben zugesprochen, anderen wird es rücksichtslos vorenthalten; einige scheinen schutzwürdig zu sein, andere werden brutal ihrem Schicksal überlassen; einige werden vorbehaltlos aufgenommen, andere werden abgeschoben in Kriegsländer, mit Verweis auf vermeintlich sichere Gebiete.
Der Internationale Tag gegen Rassismus ist eine gute Gelegenheit, diese Flüchtlingspolitik kritisch zu hinterfragen, sie insbesondere nach ethischen und moralischen Grundsätzen auf den Prüfstand zu stellen. Sonst laufen wir Gefahr, diesen Kompass zu verlieren. Dagegen wird sich die Islamische Gemeinschaft weiterhin wehren und mit Nachdruck eine entsprechende Politik einfordern.
Unsere Moscheen und Einrichtungen, die bisher vielen Schutzsuchenden Unterkunft waren, werden weiterhin offen sein für alle Menschen in Not – egal woher sie kommen, woran sie glauben oder welche Sprache sie sprechen.“
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