„Die Bundesregierung muss Menschen in Armut gezielter unterstützen. Das ist längst nicht mehr nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass sind Befunde aus dem Armutsbericht, den der Paritätische Wohlfahrtsverband vorgelegt hat. Ali Mete weiter:
„Armut ist in Deutschland nicht weiter angestiegen. Diesem erfreulichen Befund folgt allerdings Feststellung, dass fast jede zweite Person, die von Armut betroffen ist, Migrationserfahrung hat. Dabei liegt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei vergleichsweise niedrigen 28 Prozent. Demnach sind Migranten überdurchschnittlich oft von Armut betroffen.
Diese Armutsquote hält sich seit vielen Jahren konstant auf hohem Niveau. Daraus erwächst ein Handlungsauftrag für die Politik: schnellere und flexiblere Anerkennungen ausländischer Qualifikationen, Lockerungen bei Arbeitserlaubnissen sowie mehr Plätze in Sprachkursen. Den Menschen müssen Wege geebnet werden, aus dem Armut herauszukommen.
Die Bundesregierung muss zudem deutlich mehr tun, um gezielt die Ärmsten zu unterstützen. Das ist längst nicht mehr nur eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Armut bedroht auch die Demokratie, wie aus einer Studie des ifo-Instituts hervorgeht. Denn danach erhalten rechtsextreme Parteien besonders in armen Regionen starken Zulauf.
Die Islamische Gemeinschaft appelliert an die Bundesregierung, Menschen in Armut, besonders Kinder und Familien, Menschen mit Migrationsbiografie gezielter zu unterstützen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt verträgt das immer größer werdende Wohlstandsgefälle zwischen Arm und Reich nicht.“