„Wer Kinder vernachlässigt, verspielt Zukunft. Die Islamische Gemeinschaft mahnt: soziale Gerechtigkeit höher priorisieren!“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist der Unicef-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland. Ali Mete weiter:
„Mehr als eine Million Kinder wachsen in Deutschland in Armut auf – in einem Land, das zu den reichsten der Erde zählt. Diese Diskrepanz ist nicht nur ein soziales, sondern ein moralisches Versagen. Kinderarmut ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen.
Besonders betroffen sind Kinder, deren Familien von Asylbewerberleistungen leben müssen. Sie haben oft noch weniger als jene, die vom Bürgergeld leben. Ihre Kindheit ist geprägt von Verzicht – kein Platz zum Lernen, kein zweites Paar Schuhe, keine gesunde Mahlzeit, kein Zugang zu Freizeit und Bildung.
Diese doppelte Benachteiligung verschwindet nicht durch Schweigen. Sie wird teurer: in verlorenen Chancen, sozialer Spaltung und wachsendem Misstrauen in die Gerechtigkeit unseres Landes.
Der Islam sieht in der Fürsorge für Bedürftige, insbesondere für Kinder, eine heilige Pflicht. Der Koran erinnert uns daran, dass Gerechtigkeit nicht im Überfluss, sondern im Teilen beginnt: ‚Und sie geben, obwohl sie selbst bedürftig sind, Speise dem Armen, dem Waisenkind und dem Gefangenen.‘ (Koran 76:8) Auch die Menschenrechte verpflichten uns, jedem Kind ein Leben in Würde zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft, Status oder Religion.
Eine Gesellschaft, die Kinder im Mangel zurücklässt, verliert ihren moralischen Kompass. Wer die Zukunft sichern will, muss jetzt in die Gegenwart investieren – gerecht, entschlossen und nachhaltig. Politik darf nicht länger über Kinder reden, sondern muss für sie handeln: mit Herz, mit Verstand und mit Verantwortung vor Gott und den Menschen.“