Lage alarmierend: Jugendliche benötigen Unterstützung

„Wer die Jugend vernachlässigt, sie mit ihren Ängsten und Sorgen alleine lässt, bekommt früher oder später die Quittung“, erklären Furkan Kahraman und Zehra Karataş, Vorsitzende der Jugendorganisationen der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Anlass ist die Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“. Danach gibt es einen deutlichen Rechtsruck: 22 Prozent der jungen Menschen würden AfD wählen.

„Die Zukunft unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung war nach bisherigem Forschungsstand in guten Händen: Jugendliche neigten im Vergleich zu älteren Generationen vergleichsweise seltener zu rechten Positionen und hatten weniger Vorurteile gegenüber Minderheiten. Mit der jetzt vorgelegten Jugendstudie schwindet diese Hoffnung“, erklärt Zehra Karataş.

Furkan Kahraman ergänzt: „Das mehr als jeder fünfte Jugendliche die AfD wählen würde, ist sehr beunruhigend. Die allgemeine Unzufriedenheit der Jugendlichen beobachten wir als Jugendorganisation auch, dass dies allerdings zu einem Rechtsruck führt, hatten wir in diesem Ausmaß nicht für möglich gehalten.“

Karataş und Kahraman weiter: „Wir sehen die Politik genauso in der Pflicht wie die Zivilgesellschaft, Jugendlichen echte Angebote zu machen. Ängste, Unsicherheit und Unzufriedenheit haben ihre Gründe, die angepackt werden müssen. Die Islamische Gemeinschaft wird weiterhin viel Zeit und Energie in ihre Jugendprogramme stecken.“

Als Beispiel führen Karataş und Kahraman das IGMG-Jugendprogramm ‚Die Welt ist mir anvertraut‘ an, in der sich Jugendliche mit Themen rund um den Klimawandel beschäftigen. Es soll Kindern und Jugendlichen Möglichkeit bieten, gesellschaftsrelevante Aspekte aufzuarbeiten, Zusammenhänge zu verstehen und für den Klimaschutz zu sensibilisieren. „Sobald man ein Thema begreift, empfindet man es nicht mehr als ein Problem, das Ängste schürt, sondern als eine Herausforderung, die positive Energie freisetzt“, so die beiden Vorsitzenden der IGMG-Jugendorganisationen.

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