Allahs Grenzen einhalten

Verehrte Muslime!

In einem Koranvers heißt es: „O ihr Gläubigen! Verbietet nicht die guten Dinge, die Allah euch erlaubt hat, doch übertretet auch die Grenzen nicht. Denn Allah liebt diejenigen nicht, die Grenzen übertreten.“ Allah, der Erhabene, erschuf alles im Gleichgewicht. Ein Samen, das zu wenig Sonnenlicht bekommt oder zu starkem Regen ausgesetzt ist, kann nicht wachsen. 

Wird das natürliche Gleichgewicht der Schöpfung gestört, kann das schwere Folgen haben. Würde die Erde nur ein wenig aus ihrer Umlaufbahn geraten, könnte das Leben auf der Erde enden. Auch in unserem Körper ist alles aufeinander abgestimmt. Der folgende Koranvers erinnert uns an dieses Gleichgewicht: „Allah ist es, der alle Dinge erschaffen und sie nach Maß geordnet hat.“

Liebe Geschwister!

Der Mensch soll ein Leben führen, das seinem Lebenssinn entspricht, damit er dieses Gleichgewicht nicht stört. Dieses Gleichgewicht wird bewahrt, wenn wir die Grenzen unserer islamischen Lebensweise einhalten. Die beiden Enden der Grenzen nennen wir Halal und Haram. Sie einzuhalten, ist gut für das Diesseits wie auch für das Jenseits. Sie nicht einzuhalten bedeutet das Gleichgewicht zu stören, das Allah erschaffen hat. 

Wenn der Mensch beispielsweise zu viel oder zu wenig isst und trinkt, schadet er dadurch seinem Körper. Oder wenn er seine Wut nicht kontrolliert, schadet er sich selbst und tut seiner eigenen Seele Unrecht an. Ein Familienvater, der Dinge tut, die Allah verbietet, schadet sich selbst und seiner Familie. Er verletzt das Vertrauen und die Liebe. Der Zerfall einer Familie schadet wiederum dem gesellschaftlichen Frieden. Seiner eigenen Seele Unrecht zu tun, führt den Menschen früher oder später ins Verderben.

Unser geliebter Prophet, Muhammad (s), betonte die Gefahr des Überschreitens, indem er dreimal hintereinander sagte: „Diejenigen, die in ihren Worten und Taten die Grenzen überschreiten, werden zugrunde gehen.“

Verletzende Worte können eine Familie spalten. Falsches Verhalten kann einen heftigen Streit auslösen. Fitna, Heuchelei, Geiz, Verschwendung, Streit oder Krieg sind Gefahren für den Einzelnen, die Familie und die ganze Gesellschaft. Übertriebener Konsum und maßlose Genüsse stören das Gleichgewicht, das Allah für uns will. Niemals endende Wünsche und Begierden machen unsere Seele blind. 

Verehrte Muslime!

Jeder Mensch hat Triebe und ein Ego, das im Koran „Nafs ammâra“ genannt wird. Blind auf seinen Nafs zu hören, ist heute leider fast völlig normal geworden. Der Mensch ist damit beschäftigt, seine endlosen und grenzenlosen Begierden und Wünsche zu erfüllen. Ein unersättlicher Nafs gibt sich mit nichts und niemandem zufrieden und möchte immer mehr. Die Gaben, die uns gegeben wurden, geordnet zu nutzen, würde uns glücklich machen und uns ein erfülltes Leben geben. 

Das Leben im Rahmen von Allahs Grenzen zu leben, bringt unserer Seele, unseren Familien und der Gesellschaft Frieden. Deshalb bemühen wir Muslime uns um ein Gleichgewicht in unserem Leben. Gleichgewicht bedeutet zu tun, was halal ist und sich von dem fernzuhalten, was haram ist. So sind wir ein Teil des Gleichgewichts, das Allah geschaffen hat, und stören es nicht. 

Mögen Allah uns zu denjenigen gehören lassen, die seine Grenzen einhalten und das Gleichgewicht bewahren. Âmîn. 

1 Sure Mâida, 5:87-88

2 Sure Furkân, 25:2

3 Muslim, Ilm, 7

 

Hutba-Deutsch

Hutba-Arabisch

Hutba-Türkisch

Hutba-Englisch

Hutba-Niederländisch

Hutba-Nowegisch

Hutba-Dänisch

Hutba-Schwedisch

Hutba-Französisch

Nach oben scrollen