Wetteifern im Guten trotz aller Schwierigkeiten

Verehrte Muslime!

Viele Menschen weltweit sind von Kriegen, humanitären Krisen und Naturkatastrophen betroffen. Viele müssen flüchten, weil es ihnen an Lebensmitteln, Bildung oder medizinischer Versorgung mangelt. Sie verlassen ihre Heimat in der Hoffnung auf Sicherheit und eine bessere Zukunft. Kinder, Frauen, Männer und Ältere – sie alle führen einen schweren Überlebenskampf.

Eines der aktuellsten Beispiele dafür sind die Menschen im Gazastreifen, die unter einer kollektiven Bestrafung leiden. Über zwei Millionen Zivilisten, die auf engstem Raum leben, werden bombardiert; Krankenhäuser, Schulen, Moscheen und Kirchen werden allesamt dem Erdboden gleichgemacht. Obwohl nicht einmal der Tod eines einzigen Menschen akzeptabel ist, kamen im Gazastreifen bisher über 10.000 unschuldige Menschen aller Altersgruppen ums Leben.

Die Menschen fürchten um ihr Leben, während die Weltöffentlichkeit auf die Probe gestellt wird in Bezug auf Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Antikriegshaltung. Während einige Politiker, Aktivisten und Meinungsmacher angesichts von Krieg und Besatzung dazu aufrufen, Menschenrechte, internationales Recht und die Unantastbarkeit des Lebens zu achten, gibt es immer noch Stimmen, die Kriegsverbrechen nicht beim Namen nennen wollen. Und jene, die gravierende Missstände ansprechen und die Frage stellen, wie viele Menschen denn noch sterben müssen, damit Frieden möglich ist, erfahren Hass und Ablehnung.

Dabei ist es doch unsere gemeinsame Pflicht, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen und solidarisch mit ihnen zu sein. Die Menschheit wird derzeit auf eine harte Probe gestellt.

 

Liebe Geschwister!

Im Koran heißt es: „Frömmigkeit besteht nicht darin, dass ihr euer Gesicht nach Westen oder Osten wendet. Fromm ist vielmehr, wer an Allah und den Jüngsten Tag glaubt und an die Engel und die Schrift und die Propheten; und wer sein Geld, auch wenn er selbst Bedarf hat, für seine Angehörigen und die Waisen, die Armen und den Reisenden, die Bettler und die Gefangenen ausgibt; und wer das Gebet verrichtet; und wer die Zakat zahlt; und die, welche ihre Verpflichtungen einhalten und in Unglück, Not und Gefahr standhaft sind: Sie sind es, die aufrichtig und gottesfürchtig sind.“[1]

Um zu den Aufrichtigen und Guten zu gehören, müssen wir Wege finden, wohltätig und solidarisch zu sein und anderen unsere helfende Hand zu reichen. Es ist unsere Aufgabe, unseren bedürftigen Geschwistern zu helfen und ihnen langfristig und nachhaltig beizustehen.

Liebe Geschwister!

Einer unserer wichtigsten Grundsätze ist, Verantwortung für Bedürftige zu übernehmen und ihnen beizustehen. Ein islamisches Prinzip lautet: sich nicht satt schlafen zu legen, während unser Nachbar hungert. Sich für Notleidende einzusetzen, ihre Bedürfnisse wie Lebensmittel, Kleidung, Bildung und Unterkunft zu stillen, ist die Verantwortung aller gewissenhaften Menschen. Es gehört zu unserem Îmân, unseren notleidenden Geschwistern weltweit beizustehen, etwa im Jemen, in Libyen, Syrien, Myanmar oder Palästina, wo wir unsere Hilfen für unsere Geschwister fortführen.

 

Verehrte Muslime!

Wir laden jeden dazu ein, an der Lebensmittel-Kampagne der humanitären Hilfsorganisation Hasene teilzunehmen. Wir möchten unseren Geschwistern in Kriegsgebieten und allen anderen Bedürftigen helfen und hoffen so unserer Verantwortung vor Allah nachzukommen. Im Koran heißt es: „Wetteifert miteinander in guten Werken.“[2] Auch sei an die Worte unseres Propheten erinnert: „Wer mit Gutem kommt, dem soll das Zehnfache bis Siebenhundertfache gegeben werden.“[3]

Mögen wir zu denjenigen gehören, die auf dem Weg Allahs spenden, für Gerechtigkeit einstehen und den Armen und Bedürftigen zu Hilfe eilen. Âmîn.

[1] Sure Bakara, 2:177

[2] Sure Bakara, 2:148

[3] Buhari, Îmân, 31

 

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