Ramadan – Monat der Barmherzigkeit

Verehrte Muslime!

Wir danken Allah, dass wir wieder den Ramadan erleben können. Der Ramadan ist ein gesegneter Monat, denn in ihm begann die Herabsendung des Korans. Der Koran ist eine Rechtleitung für die Menschheit – ein Wegweiser, der uns aus der Dunkelheit der Unwissenheit zum Licht der Wahrheit führt. Im Koran heißt es: „Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten […].“[1]

Liebe Geschwister!

Der Ramadan ist eine besondere Gelegenheit. Denn das Fasten soll uns dabei helfen, unseren Nafs zu läutern und zu erziehen. Durch die Zakat- und Fitra-Abgabe reinigen wir unseren Besitz und werden daran erinnert, dass den Bedürftigen ein Teil unseres Besitzes zusteht. Der Monat Ramadan ist eine Zeit, in der die Einheit von Îmân, Ibâda, Ahlâk sowie Geschwisterlichkeit noch stärker wird. Mit anderen Worten: Der Ramadan ist der Monat, in dem wir den einzig verfügbaren Schatten am Jüngsten Tag gewinnen, unser Jenseits retten und das Paradies durch eine besondere Tür betreten können.[2]

Der Ramadan ist auch eine Zeit der Spiritualität, in der wir unsere Beziehung zu Allah pflegen sollen, in der wir reflektieren, wie wir das vergangene Jahr verbracht haben und wie wir künftig unser Leben gestalten möchten.

Wir hoffen, nach der intensiven Fastenzeit gestärkt zu sein, unser Leben bewusster zu leben und uns von unseren Sünden gereinigt zu haben. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte: „In der ersten Nacht des Ramadans werden die Teufel und sich auflehnenden Dschinn gefesselt und die Tore der Hölle geschlossen, sodass kein Tor geöffnet ist. Und es werden die Tore des Paradieses geöffnet, sodass kein Tor geschlossen ist. Und ein Rufer wird rufen: ‘O du, der du das Gute begehrst, voran! Und o du, der du das Schlechte begehrst, lasse ab!‘ Und Allah befreit Leute vom Höllenfeuer, und dies jede Nacht des Ramadans.“[3]

Ramadan bedeutet nicht nur zu fasten, gar zu hungern, sondern alles Üble wie etwa Lästern, üble Nachrede und unnützes Reden zu unterlassen. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte: „Das Fasten ist ein Schutzschild. Wer von euch fastet, soll nichts Schlechtes sagen und nicht streiten. Wenn jemand ihn beleidigen oder angreifen sollte, soll er sagen: ‚Ich faste’.“[4]

Der Ramadan ist auch eine Zeit, in der wir mit unseren Verwandten und Freunden zusammenkommen, die soziale Seite unseres Glaubens stärken und auch Nichtmuslime und Andersgläubige daran teilhaben lassen. In diesem Sinne hoffen wir, dass diese spirituelle Zeit dazu beiträgt, der negativen Stimmung gegenüber Muslimen entgegenzuwirken.

Verehrte Muslime!

Die Ibâdas im Monat Ramadan sind etwas Besonderes. Unser geliebter Prophet ﷺ sagte, dass die verpflichtenden Ibâdas im Ramadan um das 70-fache belohnt werden. Für eine freiwillige Ibâda im Ramadan wird die Belohnung einer sonstigen Ibâda gutgeschrieben. Demnach sollten wir im Ramadan keine der verpflichtenden Ibâdas vernachlässigen und uns um mehr freiwillige Gottesdienste bemühen.

Liebe Geschwister!

Lasst uns von unseren schlechten Gewohnheiten ablassen. Lasst uns Arme und Bedürftige mit in unsere Duâs einschließen und ihnen helfen. Lasst uns die Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien unterstützen und unser Brot mit ihnen teilen. Lasst uns unsere Gebete, besonders das Morgen- und Tarâwîh-Gebet in der Gemeinschaft verrichten. Lasst uns in dieser gesegneten Zeit von Sünden und Fehlern zurücktreten. Lasst uns mit Bewusstsein und mit allen unseren Sinnen fasten. Lasst uns unser Geld und unseren Besitz durch Zakat und Fitra reinigen. Lasst uns Allah aufrichtig um Vergebung bitten und in Reue und Einsicht zu ihm zurückkehren. Lasst uns

mindestens einen Tag mit der Absicht des Îtikâf in der Moschee verbringen, über uns und unsere Lage nachdenken und uns Allah nähern.

Möge der Ramadan eine Zeit für uns werden, in der wir Ruhe finden, unsere Sünden vergeben werden und wir den Weg zu einem besseren Leben beginnen. Âmîn

[1] Sure Bakara, 2:185

[2] Buhârî, Sawm, 4

[3] Tirmizî, Sawm, 1

[4] Buhârî, Sawm, 9

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