„Hanau erfüllt uns unvermindert mit Trauer und Schmerz – auch deshalb, weil wir Zeuge eines Aufklärungsversagens werden“, erklärt Ali Mete, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) anlässlich des dritten Jahrestages des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau am 19. Februar 2020. Ali Mete weiter:
„Der Schmerz und die Trauer halten auch am dritten Jahrestag des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau unvermindert an. Wir sind in unseren Gedanken und in unseren Gebeten weiter bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen. Möge Allah den Seelen der Ermordeten gnädig sein, ihren Hinterbliebenen Kraft und Geduld geben, diese Trauer und diesen Schmerz zu ertragen.
Der Schmerz und die Trauer sind aber nicht nur wegen des Verlustes von Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin so groß, sondern auch deshalb, weil wir weiterhin erleben und mitansehen müssen, dass die Aufarbeitung des Anschlags nicht so läuft, wie sie hätte sein müssen: mit aller Konsequenz und Entschiedenheit.
Vielmehr werden wir Zeuge von Aktenschwärzungen und bürokratischem Hin und Her zwischen staatlichen und politischen Institutionen. Dem Versagen in der Anschlagsnacht gesellt sich inzwischen ein Aufklärungsversagen. Versäumnisse werden weiter als Fehler abgetan, Verantwortliche werden nicht belangt, Fragen bleiben unbeantwortet.
So fällt es schwer, das Vertrauen in den Staat und seine Institutionen aufrechtzuerhalten. Die Hoffnung werden wir jedoch nicht verlieren, dass diese Untat aufgeklärt wird. Und solange unsere Hoffnung währt, so lange werden wir Fragen stellen und Antworten einfordern. Und wir werden nicht müde, an diese unmenschliche Schandtat zu erinnern und diese Erinnerung an nachfolgende Generationen weiterzugeben – als Mahnung für die Zukunft. Möge Allah uns dabei beistehen.“