Genfer Flüchtlingskonvention ausweiten statt aushöhlen

„Zum 70. Jahrestag hätten wir eigentlich über die Ausweitung der Genfer Flüchtlingskonvention um weitere Fluchtursachen diskutieren müssen. Stattdessen sorgen wir Sorgen um die zunehmende Aushöhlung des Abkommens“, erklärt Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG). Bekir Altaş weiter:

„Zum 70. Jahrestag der Genfer Flüchtlingskonvention hätten wir gerne Forderungen aufgestellt, zur Ausweitung des Abkommens. Dass Menschen, die vor Klimakatastrophen oder Armut fliehen müssen, die in der Konvention aufgeführten Rechte genießen. Denn es macht keinen Unterschied, ob jemand durch eine Bombe, aufgrund einer Naturkatastrophe oder aus Hunger stirbt. Wer in Not ist, muss Schutz genießen.

Stattdessen müssen wir zum 70. Jahrestag feststellen, dass die Genfer Flüchtlingskonvention in vielen Teilen der Erde nur noch auf dem Papier steht – auch in Europa. Wir sind Zeugen einer sich immer weiterverbreitenden Haltung, die politische und wirtschaftliche Interessen der Menschenwürde unterordnet; Eine Haltung, die sich nicht am Menschen und seinem Wohl orientiert, sondern am Profit; Eine Haltung, die die Flüchtlingskonvention nicht als ein Meilenstein in der Menschheitsgeschichte betrachtet, sondern als Last.

Wir sind heute Zeugen massiver Menschenrechtsverletzungen rund um den Globus. Die Zahl der Geflüchteten steigt von Jahr zu Jahr. Parallel dazu werden Rechte aus der Flüchtlingskonvention zunehmend ausgehöhlt. Das ist eine zutiefst besorgniserregende Entwicklung, die nicht nur den Betroffenen ihre Würde nimmt, sondern auch denen, die für diesen Missstand verantwortlich sind.

Wir können und wollen uns damit nicht abfinden, anfreunden oder arrangieren. Wir wollen keine Entrechtung von Menschen. Wir wollen Menschlichkeit und eine Grundhaltung, die sich daran orientiert.“

Der Beitrag Genfer Flüchtlingskonvention ausweiten statt aushöhlen erschien zuerst auf Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).

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