Hutba: Zulidscha: ein Monat voller Segen

Verehrte Muslime!

Der Monat Zulhidscha nähert sich. Es ist ein besonderer, außergewöhnlicher Monat mit vielen Besonderheiten. Am kommenden Sonntag beginnt dieser segensreiche Monat. Im Islam gehört der Zulhidscha zu den Haram-Monaten, in denen alles Schlechte und Unrechte besonders vermieden werden soll. Zulhidscha ist auch der Monat, in dem Millionen Muslime während des Hadsch in Arafat, Mina und Muzdalifa zusammenkommen, auch wenn dies wegen der Pandemie seit zwei Jahren nicht möglich ist. Außerdem ist der Zulhidscha der Monat, der die Ibâda des Kurbans ankündigt.

In den ersten Versen der Sure Fadschr schwört unser Herr bei den ersten zehn Nächten des Monats Zulhidscha und zeigt uns damit, wie wichtig sie sind. Auch unser Prophet ﷺ hat in zahlreichen Hadithen darauf hingewiesen, wie verdienstvoll die Ibâdas in diesen Tagen sind.

Verehrte Gläubige!

Unser Prophet ﷺ sagte: „Es gibt keine Tat, die vorzüglicher ist als jene, die in den ersten zehn Tagen des Zulhidscha ausgeführt wird!“ Die Sahabîs fragten: „Gilt das auch für den Dschihad auf dem Wege Allahs?“ Darauf antwortete unser Prophet ﷺ: „Das gilt auch für den Dschihad auf dem Wege Allahs. Ausgenommen ist nur jener, der sein Leben und Vermögen dafür aufopfert.“[1] Der Gesandte Allah ﷺ betonte damit die Bedeutsamkeit dieser außergewöhnlichen Zeit.

Anas bin Mâlik (r) überlieferte Folgendes: (Hinsichtlich des Verdienstes) gilt jeder Tag der ersten zehn Tage des Zulhidscha soviel wie tausend Tage, und der Tag von Arafa soviel wie zehntausend Tage.[2] Deshalb verlangt unser Glaube, dass wir diese kommenden gesegneten Tage gebührend nutzen.

Liebe Geschwister!

Um errettet zu werden müssen wir uns an die Sunna unseres Propheten halten. In diesen gesegneten Tagen zu fasten ist ganz sicher eine Buße für unsere vergangenen Sünden, und es wird uns zu höheren Stufen führen. Außerdem hat uns unser Prophet ﷺ gesagt, dass keine guten Taten so verdienstvoll sind wie diejenigen, denen man in diesen Tagen nachkommt. Anschließend hat er uns auch empfohlen, unseres Herrn in diesen Tagen mit dem Zikr „Allahu akbar“ und „Alhamdulillah“ oftmals zu gedenken.[3]

Gleichzeitig dürfen wir auch den Kurban nicht vergessen. Unsere Geschwister, die bisher keine Gelegenheit hatten, ihr Kurban-Opfer zu entrichten, können das jetzt gleich bei Hasene tun, oder auch online spenden.

Allah möge uns zu denjenigen gehören lassen, die diese gesegnete Zeit gebührend nutzen, und die Allah durch ihren Kurban näher kommen. Âmîn.

Anmerkung zum Jahrestag des Massakers von Srebrenica:

Verehrte Muslime!

Dieser Sonntag ist auch der Jahrestag des Massakers von Srebrenica vom 11. Juli 1995.

Dieses Massaker ist als der größte Genozid in Europa nach dem zweiten Weltkrieg in die Geschichte eingegangen. Er hat vom 11. bis 17. Juli 1995 stattgefunden, mitten in Europa und vor den Augen der gesamten Menschheit. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte die Region um Srebrenica als Schutzzone ausgerufen. In Potočari, wo sich das UN-Hauptquartier der holländischen Friedenstruppen befand, kam es dann zu dem Massaker. Der letzten Zählung nach wurden innerhalb von drei Tagen 8325 bosnische Muslime getötet. Ein Teil von ihnen wurde lebendig in Massengräbern begraben. Die ganze Welt ist im Angesicht dieser Grausamkeiten still geblieben und hat sich dadurch schuldig gemacht. Damit sich solche entsetzlichen Geschehnisse nicht wiederholen, sind alle gewissenhaften, gerechten und barmherzigen Menschen dazu verpflichtet, uns zu organisieren und eine gemeinsame, entschiedene Haltung einzunehmen.

[1] Dârimî, Sawm, 52, Hadith Nr. 1814; Buhârî, Îdayn, 11, Hadith Nr. 969
[2] Bayhakî, Schuab al-Îmân, 5/316, Hadith Nr. 3488
[3] Vgl. Ibn Abî Schayba, Musannaf, 3/250, Hadith Nr. 13919

Hutba-Zulidscha: ein Monat voller Segen

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