Festtagshutba: Das Ramadanfest

Verehrte Muslime!

Der Ramadan ist leider wieder vorbei, und das Ramadanfest beginnt. Alhamdulillah. Einen Monat lang haben wir gefastet, gebetet und gemeinsam das Tarâwîh-Gebet verrichtet. Alles nur um das Wohlgefallen Allahs zu erreichen. Wir haben die Zakat und Fitra gezahlt, um unsere Geschwisterlichkeit und Solidarität zu stärken. Wir haben die Freude und das Glück der Gemeinschaft erleben dürfen. Wir haben uns bemüht, unsere Ibadâs bestens zu verrichten.  In Hoffnung auf Allahs Belohnung, freuen wir uns, dass wir heute das Fest erreicht haben. Denn Festtage sind Tage der Freude, Dankbarkeit und des Gedenkens an Allah. Es sind Tage, an denen man mit sich selbst, den Menschen und der gesamten Menschheit, im Reinen, im Frieden ist.

Liebe Geschwister!

Neben unserer Freude sehen wir leider auch, dass die Zahl der Flüchtlinge weltweit stetig steigt. Unzählige Menschen begeben sich aufgrund von Kriegen, Konflikten, Gewalt und Armut in verschiedenen Teilen der Welt auf die Flucht, sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Es ist undenkbar, dass wir Muslime diesen traurigen Entwicklungen, gleichgültig gegenüberstehen. Auch an den Festtagen teilen wir den Schmerz der Armen und Bedürftigen und stehen ihnen zur Seite. Ganz konkret können wir geflüchtete Menschen helfen, indem wir die humanitäre Hilfsorganisation Hasene nach Kräften unterstützen.

Wichtiger ist aber, dass Länder und Institutionen entsprechende Maßnahmen ergreifen, damit Kriege beenden oder verhindert werden können und Menschen nicht mehr aus ihrer Heimat vertrieben werden. Im Koran heißt es: „Allah lädt zum Frieden ein und führt, wen er will, auf den rechten Weg.“[1] Unsere Religion verlangt also von uns, dass wir uns um Frieden für die ganze Menschheit bemühen.

Verehrte Muslime!

Vor allem an den Festtagen sollten wir unseren Nachbarn unser Lächeln und unsere Geschenke nicht vorenthalten. Lassen wir sie an unserer Festtagsfreude teilhaben. Lasst uns auch unsere Ältesten, Eltern und Bekannten besuchen. Und selbst wenn es nur telefonisch ist, sollten wir unsere Verwandten nicht vergessen, und ihnen zum Fest gratulieren.

Lasst uns nicht vergessen, dass diese Festtage auch einen besonderen Stellenwert für unsere Kinder haben. Wir sollten ihnen mit Geschenken eine Freude machen, früh aufstehen und sie zum Festtagsgebet in die Moschee mitnehmen, damit sie die Freude dieses Tages erleben können. Ebenso sollten wir die guten Eigenschaften, die wir im Ramadan erworben und gestärkt haben, auch in der Zeit danach beibehalten. Im Koran heißt es: O die ihr glaubt, fürchtet Allah und sucht nach einem Mittel zu ihm und bemüht euch auf seinem Weg, auf dass es euch wohlergehen möge!”[2] Unsere Achtsamkeit um Ibâdas bringt uns Allah näher. Gute, aufrichtige Taten sind der Weg zu seinem Wohlgefallen.

Liebe Geschwister!

Unser Prophet (s) sagte, „Brecht eure Kontakte nicht ab, kehrt einander nicht den Rücken zu, schürt keine Missgunst und hegt keinen Hass. O Diener Allahs! Seid Geschwister. Es ist nicht erlaubt, dass ein Muslim seine Geschwister länger als drei Tage meidet.”[3]

[1] Sure Yûnus, 10:25

[2] Sure Mâida, 5:35

[3] Buhârî, Adab, 57, 58, 62; Muslim, Birr, 23, 24, 28

Festtagshutba-Das Ramadanfest

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